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Christoper Moore „Verflixtes Blau!“

Mai 18th, 2013 ·

Paris, Montmartre, 19. Jahrhundert: Die Stadt befindet sich in Aufbruchstimmung. Es ist die Zeit der Maler und Zeichner, vor allem die der Impressionisten wie Lucien Lessard, im Hauptberuf Bäcker und Henri Toulouse-Lautrec es sind. Der plötzliche Selbstmord ihres gemeinsamen Freundes Vincent van Gogh, stürzt beide in Verzweiflung bis … ja, bis sie sich Fragen stellen: Hat sich der Malerfreund wirklich selbst umgebracht? Was hat es mit dem merkwürdigen Farbenmann auf sich und warum zum Henker sind plötzlich so viele Maler wild auf das verflixte Blau!

Autor Moore (u. a. „Die Bibel nach Biff“) hat mit seinem neusten Werk mal wieder einen intelligenten Spaß ersonnen. Sein Witz pendelt zwischen Karl Valentin, Monty Python und Loriot. Mit einer geballten Ladung Spaß mischt Moore munter Realität mit Fiktion, Humor mit verbürgten Fakten und spart nicht an zahlreichen, historisch verbürgten Anspielungen. Großartig gelungen, bei allen großartigen Ideen, ist die Charakterisierung des Lebemanns Toulouse-Lautrec, kongenial von Simon Jäger vorgelesen.

Der Synchronsprecher und Rezitator vertonte bisher alle Moore-Bücher. Zu Recht. Jeder Figur gibt Jäger eine charakteristische Stimme und Stimmung. Der Leserhythmus stimmt ebenso wie die Betonung der Dialoge und des Erzähltextes. Moores Humor und Jägers Vorlesekunst passen ideal zueinander. Es schadet nicht, sich ein wenig in der Maler-Szene des 18. Und 19. Jahrhunderts auszukennen, ist allerdings nicht zwingend erforderlich, um das Hörbuch in vollen Zügen zu genießen.

5 von 5 Punkten

Tags: Hörbücher · Humor