Jeder kennt sie: die ewigen Nörgler und Quengler. Sie stehen mit einem im Stau, leben in der Nachbarschaft, sie sitzt am Nebentisch im Restaurant und drücken von hinten an der Supermarktschlange oder – wahlweise – halten die Schlange an der Kasse auf. Ihr Gegreine ist so vielfältig wie penetrant. Mal geht es ihnen nicht schnell genug oder es fehlen die Radieschen im Salat oder aber die Lautstärke eines fallenden Kissens ist ihnen zu hoch.

Einfach nervig, diese Gesellen. Lästig wie eine Zecke im Pelz des Hundes und genauso langlebig. Dass sie kein Phänomen der Neuzeit sind und durchaus ihre guten Seiten haben, zeigen Anke Engelke und Roger Willemsen in ihrer vertonten Liebeserklärung an die ewigen Meckerer.

Die Entertainerin und der Moderator setzen dem ungeliebten Menschenschlag ein literarisches Denkmal, lesen klassische wie moderne Texte. Auch Leserbriefe an Radio, Fernsehen und in einem Fall an die Hoteldirektion sind dabei. Es gibt wortwörtlich kein Thema auf dieser Welt, über das es sich nicht lautstark zu echauffieren lohnt. Dazwischen zanken, geifern und randalieren die beiden, dass es eine Lust ist. Engelke und Willemsen bereiten ein „himmelschreiendes“ Thema urkomisch auf.

4 von 5 Punkten