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Paul Dini/Eduardo Risso, „Dark Knight: Eine wahre Batman-Geschichte”

Februar 26th, 2017 ·

Paul Dini ist ein Nerd. Und zwar ein ziemlich erfolgreicher. Er ist einer DER Batman-Autoren. Im vorliegenden Band – eine Mischung aus Comic, Autobiografie, Roman – erzählt Dini von seiner früh keimenden Leidenschaft für Trickfilme und den Superhelden Batman. Tatsächlich wird er beliebter Autor bei der Filmgesellschaft Warner, ein Starlet schmeißt sich an ihn, den eher dicklichen, unattraktiven Typ heran, seine Wohnung ist voll mit Sammelfiguren und Technikkram. Trotz einiger latenter Misstöne ein durchaus nettes Leben, in das sich Dini da eingerichtet hat.

Ein brutaler Überfall verändert jedoch alles. Zunächst sieht Dini nicht ein, dass ihn die Gewalttäter nicht nur körperlich malträtiert, sondern auch psychisch bis ins Mark getroffen haben. Sein Rückzug in imaginäre Welten, diejenigen, die ihn immer Trost versprachen, hilft nicht mehr. Der Autor zieht sich peu a peu aus seinem eigenen Leben zurück. Wie er wieder auf den Weg kommt, welche Aufräumarbeiten dazu notwendig werden, wie ihm Batman dabei hilft, erzählt der Autor mit Intensität und Dringlichkeit auf einer dritten Ebene.

Zeichner Risso erzeugt mit seinen Bildern eine phantastische Atmosphäre zwischen Tragik, Komik und dem ganzen Rest mittendrin. Insbesondere schafft er eine Brücke zwischen der realen Welt Dinis, seiner lebhaften Imaginationen und dem allwissenden Erzähler. So lesen sich die Gespräche zwischen dem Autor und Batman, dem Autor und all den anderen Superhelden wie ein Dialog zwischen realen Menschen. Die Bilder gleiten elegant von hüben nach drüben und wieder zurück. Dini drückt ein klein wenig zu sehr auf die Tränendrüsen in seiner Widmung bzw. während seiner Findungsphase. Eine schöne Idee sind am Ende die Kurzbiografien Dinis und Rissos zur Einordnung ihres bisherigen Wirkens.

4 von 5 Punkten

Tags: Comics · Biografien