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Marc-Uwe Kling „Die Känguru-Chroniken“

Mai 18th, 2013 ·

Eines Tages steht ein Känguru vor Marc-Uwes Tür. Es stellt sich als neuer Nachbar vor, um kurze Zeit darauf mit seinen Nirwana-Platten in die Wohnung des Autors zu ziehen. Das ist nicht nur der Beginn einer wundervollen Freundschaft zwischen kommunistischem Beuteltier mit Hang zu Schnapspralinen und phlegmatischem Kleinkünstler mit Hang zu seltsamen Gedichten, es ist auch der Auftakt für viel, viel Gelächter beim Leser.

In über 80 kurzen Kapiteln erzählt Kling die hochkomischen Geschichten des Duos Infernale. Känguru und Autor zeigen z. B. welche Ziele im Leben wirklich wichtig sind (keine), wie Killer-Soziologen einem das Leben schwer machen (ziemlich) oder versuchen mit einem Billigflug von Berlin-Schönefeld nach Berlin-Tegel zu gelangen (schwierig). Die Texte sind witzig und skurril, aber nie klamaukig. Immer wieder kann man über das Wissen des Autors staunen, das er dezent und elegant in Worte verpackt.

Marc-Uwe Kling begann vor acht Jahren als Poetry-Slammer und Musiker die Bühnen der Republik zu bereisen. Inzwischen hat er sich – nicht zuletzt – durch seine Geschichten über die eigentümliche Känguru-Künstler-WG eine beträchtliche Fangemeinde erschrieben. Vor kurzem ist der zweite Band „Das Känguru-Manifest“ erschienen. Die Texte lohnen auch als Hörbuch-Ausgaben. Kling versteht es mit stoischer Stimmlage die Komik noch zu steigern. Ob Lese- oder Hörbuchtext – am Ende wünscht man sich an der eigenen Tür möge auch ein Känguru klopfen.

4 von 5 Punkten

Tags: Humor