Fast möchte man die eigene Kindheit mit der von Jeannette Walls und ihren drei Geschwistern tauschen: Quer durch die United States, immer unterwegs mit den Eltern, Wohnen im Auto, schlafen unterm Sternenhimmel, unendliche, ungezügelte Freiheit und jede Menge Abenteuer. Aber nur fast.
Denn auf der anderen Seite stehen die gewaltsamen Ausbrüche des alkoholkranken Vaters, ungehaltene Versprechen, hungrige Mägen und eine Mutter, lebensunfähig zwischen Kunst und Autonomie schwankend. auch schon mal den alten Schinken vom Schimmel befreit, um den größten Hunger zu stillen. Walls gelingt es so bezaubernd, zu bestrickend und so frei von jeder Anklage die ersten Jahre ihres Lebens in Worte zu packen, dass man nach dem Ende das Buch gleich wieder zur Hand nehmen möchte.
4 von 5 Punkten