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Elizabeth Kelly „Die verrückten Flanagans“

Mai 27th, 2013 ·

Die Flanagans setzen sich zusammen aus Vater Charlie, Lebemann und Trinker, Onkel Tom mit Hang zu absurden Gesprächen, Bruder Bingo ein wilder Draufgänger, die schöne wie cholerische Mutter Anais, die viel Wert auf ihre Hunde und den Kommunismus legt: und mittendrin der kreuzbrave, verantwortungsvolle Collie, Schandfleck und schwarzes Schaf der Familie. Die Familie Infernal komplettiert der Großvater – von allen nur der „Falke“ genannt, ein ebenso strenger wie Millionen schwerer Medienmagnat. Er finanziert das Leben der verrückten Flanagans.

Noch hin und her gerissen zwischen den Macken seiner Familie und den Disziplinierungsversuchen des Falken, stirbt Bingo vor Collies Augen. Ab da ist nichts mehr, wie es war. Collie begibt sich auf eine lange Reise nach sich selbst: in den Betten zahlreicher Frauen als Beau, auf dem Anwesen seines Großvaters als Trauernder, im südamerikanischen Dschungel als unfreiwilliger Kämpfer und letztlich im Krankenhaus als renommierter Arzt.

Das wunderbare Buch der kanadischen Autorin Kelly ist eine Groteske, bedient genauso Klischees, wie sie mit ihnen spielt. Familienkonstrukte, Trauer, aber auch verirrte, verlorene und unerwartete Liebe sind Themen ihres lebhaften, sehr dichten Romans, der ausgezeichnet geschrieben, leider nicht ganz so gut bzw. fehlerfrei übersetzt wurde.

4 von 5 Punkte

Tags: Belletristik