Auch, wenn Sie nicht gerade auf dem Sprung zu einem Umzug in die USA sind, lohnt sich die vergnügliche Lektüre des Stern-Redakteurs Michael Streck. 2001 zog er als Korrespondent mit Frau und den beiden halbwüchsigen Töchtern nach New York. Sieben Jahre sollte die Familie dort bleiben und viele amerikanische (Alltags-) Abenteuer bestehen. Scharfsichtig wie humorvoll nimmt Streck die kulturellen Unterschiede auf die Schippe.

Denn wenn amerikanische Lockerheit und Alltagsfindigkeit und deutsche Penibiliät und Sturheit aufeinander treffen, gibt es viel zu erzählen. Dabei nimmt sich der Autor selbst nicht aus. So taumelt man als Leser mit ihm etwa durch den Dschungel der Wohnungsfindung, den aus deutscher Sicht nicht zu verstehenden, für die Amerikaner aber ganz natürlichen Patriotismus oder die Sitten und Gebräuche der Sportwelt – die ja Gerüchten zufolge Nationen verbindet. Rettung naht überall, entweder durch die bodenständige Frau an Strecks Seite oder die liebenswürdigen Mitmenschen amerikanischer Natur.

Mehr oder minder überraschend dürfte Strecks Erkenntnis sein, dass manche Dinge gleich sind, egal, wo man sich befindet. Dazu gehören unbedingt die Behördengänge, die anscheinend in jedem Land eine ganz eigene Herausforderung darstellen. Als Bonus gibt es 24 Illustrationen von Zeichner Til Mette dazu. Ein wirklich gelungenes Buch für Reisende und alle, die es werden wollen.

4 von 5 Punkten